Römisches Erbe und Taunusquarzit

Taunus-Wanderung: spontan & sorglos

Im Taunus spontan wandern? Schnell und unkompliziert von Frankfurt aus noch etwas Waldluft schnuppern? Diese Tour folgt gut begehbaren Wegen und macht auch einen sehr kurzfristigen Tripp in den Taunus gut möglich. Rund 480 Höhenmeter (auf und ab) sind auf der Strecke zu bewältigen. Start- und Endpunkt sind an der U-Bahn-Station Hohemark. Bevor es losgeht, muss man sich bei dieser Taunuswanderung nicht einmal um Verpflegung für unterwegs Gedanken machen. Denn sowohl dicht bei der U-Bahn-Station als auch nach etwa 6-7 Kilometern gibt es eine Möglichkeit zur Einkehr. Das römische Erbe der Region streift diese Tour dabei ebenso wie den Taunusquarzit.

Über den Marmorstein zum Herzbergturm im Taunus

Über leicht begehbare Taunuswald-Wege geht es zunächst zum Marmorstein und seiner schönen Aussicht. Allerdings sollte hier niemand Marmor erwarten. Denn der Name täuscht. Die steil aufragenden Felsen sind aus Taunusquarzit. Ein Gestein, das beispielsweise auch am Elisabethenstein bei Bad Homburg zu finden ist, am Großen Feldberg oder auch der nächsten Station: dem Herzberg.

Beim Herzbergturm kann man sich stärken – und sich vielleicht wundern, warum der Bau an einen römischen Wachturm erinnert. Da Kaiser Wilhelm II. Bad Homburg zu seiner Sommerresidenz auserkoren hatte, sorgt er höchstpersönlich dafür, dass sich der Herzbergturm auf das römische Erbe der Region und das benachbarte Kastell Saalburg und den Limes bezog. So hatte er einen früheren Entwurf mit den Worten abgelehnt: „Es gibt keinen Bezug auf das benachbarte Kastell Saalburg und den Limes.“ Der Bad Homburger Baurat Louis Jacobi (1836-1910), der nicht nur mit der Rekonstruktion der Saalburg betraut worden war, sondern auch den hölzernen Turm, der „Vorgänger“ des heutigen Herzbergturms war, zeichnete für den Herzbergturm verantwortlich. Zum Bau wurden übrigens Taunusquarzit-Findlinge verwendet.

Taunus-Limes: römische Außentruppe der Saalburg

Tatsächliches römisches Erbe passiert der Wanderweg mit dem Kleinkastell Heidenstock. Vermutlich wurde dieses Kleinkastell um die Mitte des 2. Jahrhunderts nach Christus errichtet. Besatzungen von Kleinkastellen wurden im römischen Reich von Truppen der nächstgrößeren Kastelle abgestellt. Die Heidenstock-Truppe gehörte daher vermutlich zu den Soldaten, die auf der Saalburg untergebracht waren. Das Kleinkastell Heidenstock wie auch andere nahegelegene Bauwerke am Taunus-Limes sind Teil des UNESCO-Welterbes. Nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz sind sie außerdem Bodendenkmale.

Wanderung: Weitere Infos & GPS-Daten

Anspruch, hin & weg etc.

Anspruch: Kondition. Gut begehbare Wege, keine besondere Trittsicherheit erforderlich. +++ Länge: 16,8 Kilometer +++ Reine Gehzeit: 3,5 bis 4 Stunden +++ Anstieg/Abstieg: ca. 480 Höhenmeter +++ Einkehr: möglich an der Hohemark und auf dem Herzberg +++ Anfahrt/Rückfahrt: Mit U-Bahn oder Bus nach/von Oberursel – Hohemark +++ Stand: September 2019+++

GPX Download

Die Tour folgt keinem ausgezeichneten Wanderweg. Die GPS-Daten zu dieser kleinen Stadtflucht in den Taunus finden Sie unter Astrid Biesemeier bei Komoot >>.

Teile diesen Beitrag