Zur „Perle der Rhön“: Milseburg-Wanderung

Krönung der Milseburg-Wanderung: Blick von der Milseburg in die Rhön
Auf der Milseburg: Blick in die Rhön

Wer eine Milseburg-Wanderung plant, findet zahlreiche Wanderwege. Die hier vorgestellte Wanderung verbindet zwei beliebte Highlights der Rhön: den schönsten Rhöngipfel Milseburg und das imposante Naturdenkmal Steinmauer. Auch die Reste einer keltischen Siedlung liegen auf dem Weg.

Für eine Milseburg-Wanderung samt imposanter Steinmauer kann dieser Artikel vielleicht ein paar Tipps und Hintergründe liefern. Ich wandere leidenschaftlich gern und habe auch schon zwei Bücher geschrieben. In den folgenden Abschnitten gebe ich

  • ein paar wissenswerte Hintergründe zur dritthöchsten Erhebung der Rhön und zu einzelnen Stationen dieser erlebnisreichen Milseburg-Wanderung und
  • hilfreiche Tipps, wie sich die Tour zur hier vorgestellten Milseburg-Wanderung am besten organisieren lässt – inklusive Verlängerungsvorschläge und GPS-Daten.

Inhalt

Milseburg-Wanderung: Wissenswertes & Stationen

Bei der Milseburg-Wanderung nach der Burg suchen und eine Sage finden

Ist der Gipfel der Milseburg erklommen, staunt vielleicht so mancher: Eine Burg sucht man auf der dritthöchsten Erhebung der Rhön vergebens. Eine Kapelle, eine Kreuzigungsgruppe und die Reste der keltischen Ringwallanlage sind am Gipfel zu bestaunen. Eine Burg gibt es allerdings nicht. Oder vielmehr: nicht mehr. Denn die Kelten hatten an der Milseburg einst eine Fliehburg errichtet.

Doch die Aussicht lässt die Burgsuche rasch vergessen. Mit 835 Metern Höhe schenkt die markante Erhebung einen herrlichen Blick auf die Rhön – unter anderem auf den höchsten Berg Hessens: die Wasserkuppe. Und man versteht, warum die Milseburg auch „Perle der Rhön“ genannt wird.

Vermutlich haben nicht die Kelten der Milseburg ihren Namen gegeben. Vielmehr soll der Basaltberg seinen Namen einem Riesen verdanken – dem Riesen Mils nämlich. So zumindest will es die Sage, die die Form des Phonolit- und Basaltbergs erklärt: Der Heilige Gangolf soll den Riesen Mils bezwungen haben, weshalb dieser sich umgebracht hat. Der Teufel habe den toten Mils daraufhin mit Basaltsteinen bedeckt – so heißt es in der Sage.

Die Milseburg-Wanderung führt immer wieder vorbei am Vulkanischen Erbe der Milseburg
Vulkanisches Erbe der Milseburg

Vulkanisches Erbe

Verlassen wir die Welt der Sagen und widmen uns dem, was die Milseburg heute noch so reizvoll macht. Geologisch gesehen geht die aus Basalt und Phonolit bestehende Milseburg auf das vulkanische Erbe der Region zurück. Das unter der Erde abgekühlte Magma erstarrte zu einem Phonolithkörper. Durch Jahrmillionen dauernde Erosionen wurde das umliegende Gestein so abgetragen, dass sich der Phonolitkörper der Milseburg herausbildete. Die Milseburg entstand also zu Zeiten als es noch gar keine Riesen gab. 😉

Blick vom Gipfel der Milseburg auf die kleine Wallfahrtskapelle Gangolfskapelle.
Etwas unterhalb des Milseburg-Gipfels: die Wallfahrtskapelle zu Ehren Gangolfs

Wenn es schon keine Burg gibt, so thront auf der „Spitze“ der Milseburg doch immerhin eine Kreuzigungsgruppe aus dem Jahre 1756. Etwas unter dieser liegt eine kleine Wallfahrtskapelle. Sie wurde zu Ehren des Heiligen Gangolf errichtet und heißt daher Gangolfskapelle. Von der steinernen Kanzel auf der Fläche neben der Kapelle kann unter freiem Himmel gepredigt werden. Noch etwas weiter unten liegt die Milseburghütte. Die Schutzhütte wurde zwischen 1883 und 1884 vom Rhönklub errichtet.

Kletterparadies Steinwand

Erste Station auf dieser Wanderung zur Milseburg ist die sogenannte Steinwand. Die sich über etwa 100 Meter (mit Teufelskanzel und hinterer Steinrand über rund 500 Meter) erstreckende und teilweise bis zu 25 Meter hohe Steinwand ist ein imposantes Naturdenkmal. Sie war es übrigens auch, die dem Poppenhausener Ortsteil den Namen gab.

Wie die Milseburg verdanken auch die Phonolitfelsen der Steinwand ihren Ursprung der vulkanischen Geschichte der Rhön.

In Kletterkreisen erfreuen sich die Felsen übrigens großer Beliebtheit. Schließlich bieten rund 100 Kletterwege reichlich Abwechslung. Je nach Mut, Erfahrung und Kraft lassen sich die Phonolitfelsen an einigen Stellen auch ohne Kletterkenntnisse erklimmen. Aber Vorsicht! Niemand muss sie bezwingen! Schließlich geben Steinwand, Teufelskanzel und Hintere Steinwand auch für ganz Bodenständige ein eindrucksvolles Bild ab. Wer Lust hat, kann die drei Steinwände zusätzlich umrunden. Herrliche Waldwege führen direkt um die steinerne Pracht.

Bis zu den nächsten Steinwänden führen einige Kilometer durch schöne Rhönwälder und über Felder. Dabei passiert die Wanderung Maulkuppe und Sternsküppel und führt kurzzeitig entlang der Bieber.

Keltisches Erbe an der Milseburg: Steinbruch für die Rhönbahn

Kurz bevor die letzten Höhenmeter auf dem Weg zur Milseburg zurückgelegt werden müssen, türmen sich Steine zu einer Mauer. Sie sind Überbleibsel aus keltischen Zeiten. Denn an der Milseburg befand sich ehemals die keltischen Siedlung „Oppidum Milseburg“, deren Reste erst Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt wurden.

Tipp: Rund um die Milseburg führt ein Keltenlehrpfad mit Informationstafeln zu dieser ehemaligen Siedlung aus der Eisenzeit, die vermutlich bis ins 1. Jahrhundert vor Christus bewohnt war.

Sieht man die in Drahtkörbern übereinandergeschichteten Steine (Gabionen) an der Stelle, an der der Ringwall rekonstruiert wurde, kann man sich lebhaft vorstellen, dass Steine dieses ehemaligen Walls beim Bau der Rhönbahn (zwischen 1886–1889) als Steinbruch dienten.

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Auf die Milseburg wandern: praktische Infos, Tourvorschläge & GPS-Daten

Milseburg-Wanderung erfordert nur wenig Trittsicherheit

Diese Wanderung zur dritthöchsten Erhebung in der Rhön folgt überwiegend leicht begehbaren Wegen. Lediglich auf der Weg auf die Milseburg hinauf ist teilweise etwas uneben.

Die Wanderweg auf die Milseburg erfordert am einigen Stellen etwas Trittsicherheit.
Erfordert an einigen Stellen etwas Trittsicherheit: der Weg auf die Milseburg

Milseburg erwandern: Anfahrt, Ansprechpartner etc.

Anfahrt/Rückfahrt: Mit Bus nach/von Steinwand/Kreuzung bzw. Danzwiesen Milseburg Parkplatz +++ Ansprechpartner: Rhönklub e.V., Tel. 0661 55315, E-Mail: hauptvorstand@rhoenklub.de, www.rhoenklub.de +++ Stand: November 2022.

Kurzüberblick Milseburg-Wanderung mit Steinmauer

Länge: 8,75 km (kann unkompliziert verlängert werden, auch als Rundwanderung ) | Auf-/Abstieg: 360 Hm auf und 250 Hm ab | Dauer: 2,5 bis 3 Std. | Anfahrt: mit ÖPNV möglich |
Technik: + + + + + + | Kondition: + + + + + + | Landschaft: + + + + + + | Erlebnis: + + + + + +

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Auf die Milseburg wandern: GPS-Download kurze Wanderung

Download file: Rhön über die Steinwand zur Milseburg (bei Dipperz_Poppenhausen).gpx

Verlängerungsvorschlag Milseburg-Wanderung:

Wem 10 Kilometer zu kurz sind, kann unkompliziert eine Rundwanderung aus der Tour machen. Dann direkt nach der Milseburg wieder in Richtung Steinmauer wandern.

Fragen, Anregungen, Kritik & eigene Erfahrungen zur Milseburg-Wanderung

Ich hoffe sehr, dass ich mit meinen Infos und Hintergründen ein paar nützliche Tipps und inspirierende Ideen für eine Wanderung zur Milseburg in der Rhön geben konnte. Hast Du noch Fragen zum Thema zur Milseburg wandern? Oder möchtest Du selbst Erfahrungen einer Milseburg-Wanderung in der Rhön teilen? Schreibe mir gerne einen Kommentar unter diesen Artikel. Ich freue mich!

Auf meinem Wanderblog findest Du natürlich noch weitere Tipps zu Wanderungen, inspirierenden Zielen und wunderbaren Naturlandschaften. Natürlich gibt es auf diesem Wanderblog immer wieder neue Artikel zu Wanderungen und Tipps in der Rhein-Main-Region, in Deutschland und Europa. Es lohnt sich also, mal wieder einen Blick auf den Blog zu werfen.

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