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Bastei-Wanderung: mit Blick auf die Brücke, Schwedenlöcher und Amselfall

Zerklüftete Felsen, mystische Schluchten und spektakuläre Ausblicke: Wer in der Sächsischen Schweiz unterwegs ist, kommt an einer Bastei-Wanderung kaum vorbei. Zwischen steil aufragenden Sandsteintürmen und der berühmten Basteibrücke entfaltet sich eine Landschaft, die Naturfreunde und Kulturbegeisterte gleichermaßen fasziniert. Die Kombination aus beeindruckender Natur, romantischer Geschichte und technisch herausragender Baukunst macht die Bastei in der Sächsischen Schweiz zu einem herausragenden Wanderziel.

Wer also Bastei und Basteibrücke wandernd entdecken und noch durch die geschichtsträchtigen Schwedenlöcher zum Amselsee und Amselfall steigen will, erlebt mit der hier vorgestellten Wanderung einen sehr besonderen Teil des Elbsandsteingebirges.

Verlängerungsmöglichkeiten zu der einfachen Wanderung verrate ich auch.

Wandern an der Bastei: Highlights auf einer Route

Die Bastei ist eines der meistbesuchten Ziele der Sächsischen Schweiz. Kein Wunder: Der markante Felsrücken hoch über der Elbe bietet fantastische Ausblicke auf das Elbsandsteingebirge und die Wälder des Nationalparks Sächsische Schweiz.

Die berühmte Basteibrücke verbindet die Felsen mit der mittelalterlichen Felsenburg Neurathen. Dabei verschmelzen Natur und Architektur auf äußerst eindrucksvolle Weise. Die Bastei ist eines der beeindruckendsten Naturwunder in Deutschland und ihre Brücke ein Meisterwerk der Ingenieurskunst.

Die Bastei ist ein Paradebeispiel für die bizarren Schönheiten des Elbsandsteingebirges. Der Basteifelsen erhebt sich auf ungefähr 305 Meter über dem Meeresspiegel und 194 Meter über der Elbe. Steil und praktisch nahezu senkrecht fallen die Sandsteinwände ins Tal und öffnen den Blick auf eine atemberaubende Landschaft.

Bereits im 19. Jahrhundert zog das Elbsandstein-Gebirge und das Bastei-Gebiet Künstler wie Caspar David Friedrich in seinen Bann.

Wo sich früher Ritter und dann Maler tummelten, finden sich jährlich etwa 1,5 Millionen Besucher, um die Aussichten von der Basteibrücke, dem Ferdinandsfels oder dem Kanapee zu genießen.

Seit 1938 ist die Bastei Teil des ersten Naturschutzgebiets im Elbsandsteingebirge und gehört heute zum Nationalpark Sächsische Schweiz Bastei.

Die Basteibrücke ist weit mehr als ein beliebtes Fotomotiv: Sie ist ein Meisterwerk der Ingenieurskunst des 19. Jahrhunderts. Die 40 Meter tiefe Mardertelle-Schlucht wird von der Brücke spektakulär überspannt. Dabei fügt sich die Basteibrücke harmonisch in die zerklüftete Felslandschaft ein und trotzt seit über 170 Jahren Wind und Wetter — bis heute trägt sie täglich Tausende Menschen sicher über die Schlucht.

Die Basteibrücke wurde 1851 als steinerne Brücke mit sieben Bögen und einer Länge von 76,5 Metern aus rund 1.900 Tonnen Sandstein errichtet, um die steil abfallende Mardertelle-Schlucht im Elbsandsteingebirge zu überspannen. Ihr Bau war eine enorme technische Herausforderung für die damalige Zeit: Die Brücke verbindet auf spektakuläre Weise markante Felsformationen und ermöglichte erstmals einen sicheren, dauerhaften Zugang zur Felsenburg Neurathen und den umliegenden Aussichtspunkten.

Die Brücke ersetzte damit eine frühere Holzkonstruktion und wurde so konzipiert, dass sie sich harmonisch in die bizarre Felsenlandschaft einfügt und gleichzeitig den wachsenden Besucherströmen standhält. Bis heute trägt sie jährlich sicher etwa 1,5 Millionen Besucher. Die Verwendung von Sandstein, die präzise Ausführung der sieben steinernen Bögen und die Integration in das schwierige Gelände machen die Basteibrücke zu einem herausragenden Beispiel sächsischer Baukunst des 19. Jahrhunderts.

Beliebte Tour: die klassische Bastei-Wanderung (Rundweg)

Die geradezu klassische Bastei-Wanderungist ein Rundweg und meiner Meinung nach die schönste und abwechslungsreichste Art, um die Region rund um die Bastei zu erkunden.

Auf rund 4,6 bis 7 Kilometern Länge erlebst du spektakuläre Ausblicke und Eindrücke, eine verwunschene Schlucht und einen idyllischen Rastplatz. Und verlängern lässt sich die Wanderung auch! (Vorschläge dazu weiter unten)

Start: Bushaltestelle Bastei oder Parkplatz Bastei.

Route:

  • Über die Basteibrücke zur Felsenburg Neurathen
  • Abstieg durch die Schwedenlöcher
  • Weiter zum idyllischen Amselsee
  • eine mögliche Rast am Amselfall

Highlights & Streckenverlauf der Bastei-Wanderung

Aussichtspunkt Bastei – das bekannteste Felsmassiv der Sächsischen Schweiz

Das Bastei Felsmassiv hat wohl die berühmtesten Aussichtspunkte in der Sächsischen Schweiz.

Die markanten Sandsteinfelsen ragen bis zu 194 Meter über das Elbtal hinaus.

Sie sind ganzjährig zugänglich.

Felsenburg Neurathen (seit 2023 gesperrt)

Die Felsenburg Neurathen ist die Ruine einer mittelalterlichen Felsenburg und gilt als die größte mittelalterliche Felsenburg der Sächsischen Schweiz. 1289 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt.

Früher konnte man die Ruine über die berühmte Basteibrücke betreten; das Neurathener Felsentor bildete das obere Burgtor und ist heute noch als markantes Felsentor sichtbar. Die Wehrgänge führen eindrucksvoll zwischen den Felsnadeln hindurch.

Aktuelle Situation

Seit 2023 ist die Felsenburg Neurathen wegen Bewegungen im Gestein und damit Sicherheitsrisiken für Besucher gesperrt.

  • Die Burg war im Besitz verschiedener böhmischer Adelsgeschlechter, bevor sie 1469 endgültig an die sächsischen Kurfürsten fiel.
  • Da die meisten Aufbauten der Burg aus Holz bestanden, sind heute nur noch u. a. die in den Fels gehauenen Räume, Durchgänge und die Zisterne erhalten.
  • Mit einer katapultähnlichen Steinschleuder zur Verteidigung konnten die Besitzer ihre Burg verteidigen. Spuren und Steinkugeln (über 50 kg, 37–45 cm Durchmesser) zeugen davon.

Schwedenlöcher: abenteuerliche & geschichtsträchtige Felsschlucht

Die Schwedenlöcher sind nicht nur eine abenteuerliche Felsschlucht mit engen Passagen, steilen Treppen und moosbedeckten Wänden, sondern auch ein geschichtsträchtiges Gebiet. Ein besonderes Wandererlebnis bieten sie mit

  • dem faszinierenden Felsenlabyrinth durch das etwa 863 Stufen führen,
  • ihren bis zu 50 Meter hohen Felswänden,
  • der kühlen, feuchten Atmosphäre — perfekt für heiße Sommertage und
  • durch ihre historische Bedeutung aus dem Dreißigjährigen Krieg (hier versteckten sich Menschen).
Im August 1639, während des Dreißigjährigen Krieges, suchten Bewohner aus dem zerstörten Dorf Rathewalde Schutz in dieser schwer zugänglichen Schlucht.

Auch später, während der Befreiungskriege und im Zweiten Weltkrieg, boten die Schwedenlöcher Zuflucht.

Heute sind sie ein beliebtes Ziel bei einerBastei-Wanderung.

Amselsee & Amselfall: idyllischer Rastplatz

Der romantische Amselsee liegt idyllisch im Amselgrund unterhalb der Bastei.

Im Sommer lädt der See zum Ruder- und Tretbootfahren ein. Die spiegelnden Felswände und die friedliche Atmosphäre machen ihn auch zu einem schönen Rastplatz.

Der Amselfall ist ein kleiner Wasserfall und beliebter Fotostopp.

Amselfallklause – geschlossen

Die Amselfallklause – oft auch als Amselfallbaude bezeichnet – war eine traditionsreiche Gaststätte direkt am Amselfall im Amselgrund der Sächsischen Schweiz. Sie wurde ursprünglich 1910 als Blockhaus errichtet und war über Jahrzehnte ein beliebter Einkehrort für Wanderer, die die malerische Umgebung von Bastei, Amselsee und Amselfall erkundeten.

Wegen Felssturzgefahr und herabfallender Steine ist sie dauerhaft geschlossen (Stand: 2025).

  • Die Amselfallbaude wurde im Laufe des 20. Jahrhunderts mehrfach erweitert und war nicht nur eine Gaststätte, sondern beherbergte auch eine Informationsstelle des Nationalparks Sächsische Schweiz.
  • Von der Terrasse der Baude hatte man einen schönen Blick auf den etwa 10 Meter hohen Wasserfall, der über eine Felsstufe und das sogenannte Amselloch, eine Einsturzhöhle, stürzt.
  • Historisch wurde der Wasserfall durch eine Wehrschütze künstlich verstärkt: Für zahlende Gäste konnte ein Wasserschwall „auf Knopfdruck“ ausgelöst werden, um das Naturschauspiel eindrucksvoller zu machen.

Schließung und aktuelle Situation:

  • Seit 2017 ist die Amselfallbaude wegen Felssturzgefahr und herabfallender Steine dauerhaft geschlossen. 2019 wurde auch die Nationalpark-Infostelle geschlossen, nachdem weitere Felsbrocken auf das Gelände gefallen waren.
  • Das Gelände ist aktuell eingerüstet und abgesperrt; der Zugang zur Baude und zum unteren Bereich des Wasserfalls ist nicht möglich. Die Wanderwege im Amselgrund – etwa zwischen Rathen und Rathewalde – sind jedoch begehbar.

Wie anspruchsvoll ist die klassische Bastei-Wanderung?

Die hier vorgestellte Bastei-Runde ist nicht schwer und für Wanderer mit Grundkondition sehr gut machbar. Und eine perfekte Wanderung also für Wander-Beginner und Genusswanderer.

Details:

  • technisch leichter, gut ausgebauter Weg
  • etwa 860 Stufen beim Abstieg durch die Schwedenlöcher
  • insgesamt ca. 215 Höhenmeter

Dauer: ca. 3 Stunden (je nach Pausenlänge).

Geeignet für Familien mit älteren Kindern.

Nicht geeignet für Kinderwagen oder Rollstühle.

Wegbeschilderung: So findest du dich beim Wandern zur Bastei zurecht

Die Wegführung ist insgesamt gut, aber an einigen Abschnitten fehlen detaillierte Hinweise oder Entfernungsangaben.

Eine Wanderkarte oder ein GPS-Track sind empfehlenswert, vor allem für ortsunkundige Besucher.

Bastei Anfahrt Auto & Basteibrücke Parkplatz: Tipps zur Anreise

Die Anfahrt mit dem Auto zur Bastei erfolgt über die Hauptstraße zwischen Lohmen und Hohnstein.

Da die Zufahrt zur Bastei für Privatfahrzeuge gesperrt ist, nutzt man am besten folgende Parkmöglichkeiten:

  • P2 Basteibrücke Parkplatz (ca. 10–15 Minuten Fußweg zur Brücke, kostenpflichtig)
  • P1 Ausweichparkplatz mit Pendelbus (1 Euro pro Fahrt)
  • Kostenloser Parkplatz Rathewalde (fußläufig zur Bastei erreichbar)

Tipp: In der Hochsaison früh anreisen oder auf den Pendelbus ausweichen, um Wartezeiten zu vermeiden.

Fazit: Warum sich die Bastei-Wanderung in der Sächsischen Schweiz lohnt

Diese fast schon klassische Bastei Wanderung vereint einige der schönsten Natur- und Kulturerlebnisse der Sächsischen Schweiz auf kleinem Raum.

Egal ob du nur die Basteibrücke wanderst oder die gesamte Bastei Wanderung Rundweg erlebst — die Eindrücke dieser einzigartigen Landschaft bleiben garantiert unvergessen.

Ein echtes Highlight für alle, die den Zauber des Elbsandsteingebirges hautnah erleben möchten.

Ab in die Verlängerung

Wem 5 Kilometer zu kurz sind, kann die Wanderung gut verlängern. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten, beide Möglichkeiten führen auf der 2. Etappe des Malerwegs nach Wehlen (entgegen der eigentlichen Richtung des Malerwegs also):

Verlängerung 1: auf Basteiseite an der Elbe zurück

Von der Bastei aus wandert man auf dem Malerweg ungefähr 3,2 Kilometer nach Wehlen und auf derselben Elbeseite entlang der Elbe zurück zur Bastei (etwa 3 Kilometer).

Verlängerung 2: auf der anderen Seite der Elbe zurück

Von der Bastei aus wandert man auf dem Malerweg ungefähr 3,2 Kilometer nach Wehlen bis zur Fährstelle. Von dort aus geht es mit der Fähre auf die andere Elbseite. Von dort aus aus läuft man ebenfalls entlang der Elbe zur Fährstelle Rathen, setzt erneut über die Elbe und wandert von dort aus zurück zur Bastei (rund 6 Kilometer).

Elbsandsteingebirge: Wandern mit Kindern

Die Rundwanderung mit dem Wegzeichen „Blauer Strich“ verbindet u. a. Bastei-Brücke, Schwedenlöcher, Amselsee und Felsenbühne. Auf diesem 5 km langen Rundweg gibt es praktisch dauernd etwas zu sehen. Die Wanderung ist so abwechslungsreich, dass auch Kinder ihre Freude daran haben werden.

Wanderung: Weitere Infos & GPS-Daten

Hin & weg etc.

Anfahrt/Rückfahrt: Mit Bus zu Bushaltestelle Bastei +++ Ansprechpartner: Tourismusverband Sächsische Schweiz, Bahnhofstr. 21, 01796 Pirna, Telefon +49 (0) 3501 47 01 47, info@saechsische-schweiz.de, http://www.saechsischeschweiz. de +++ Stand: November 2019

GPX Download/Orientierung

Der 5 km lange Rundanderweg folgt dem Wegzeichen „Blauer Strich“. Verlängerungen an der Elbe entlang sind unkompliziert, da Orientierung am Flusslauf leicht.