Wer bei Rüdesheim wandern möchte, kann ganz einfach dem Historienweg folgen. Zwischen Rüdesheim und Assmannshausen verbindet diese Wanderung Geschichte, Geschichten und immer wieder herrliche Aussichten auf den Rhein samt UNESCO-Welterbe. Und eine besondere Weinlaube liegt außerdem noch auf dem Wanderweg. Diese Wanderung von Rüdesheim über Assmannshausen ist ein Rundwanderweg. 16 Informationstafeln unterwegs geben Hinweise zu Sehenswürdigkeiten der Wanderung und zur Geschichte der Region.
Wenn Du bei Rüdesheim wandern möchtest, kann ich sicher ein paar Tipps, Einschätzungen und Hintergründe liefern. Ich wandere nicht nur leidenschaftlich gern, ich habe auch schon zwei Bücher geschrieben. Im folgenden Artikel „verrate“ ich
- wissenswerte Hintergründe zu einzelnen Stationen auf dem Historienweg bei Rüdesheim
- welche Streckenabschnitte auf dieser Rundtour bei Rüdesheim meiner persönlichen Erfahrung nach am schönsten sind
- hilfreiche und nützliche Tipps, wie sich das Wandern auf dem Historienweg bei Rüdesheim am besten organisieren lässt – inklusive Abkürzungs- bzw. Verlängerungsvorschlag & GPS-Daten/Hinweise
Inhalt
Bei Rüdesheim wandern: Wissenswertes & Hintergründe
Wein in echter Filmkulisse
Das rötlich in der Sonne blinkende Kupferdach signalisiert Pause. Mit Aussicht. Von der Weinlaube mit dem Kupferdach blickt man nämlich auf den etwa 300 Meter tiefer dahinfließenden Rhein samt UNESCO-Welterbe. Zu dem gehört auch die auf einem Felsen thronende Burg Rheinstein auf der anderen Rheinseite, die man von der Weinlaube aus ebenfalls im Blick hat. Ein herrlicher Platz ist diese Rotweinlaube jedenfalls. Ein kleines Stückchen Himmel möchte man meinen – zumal der stete Aufstieg über die Höllenbergstraße geht.
Um dem Himmel noch etwas näher zu sein, kann man in den Weinkeller im Weinberg greifen: Ein Winzer aus der Region betreibt ihn – selbstverständlich gegen Bezahlung (beispielsweise Paypal).
Wer in der Rotweinlaube Rast macht, blickt übrigens aus einem Stück echter Filmkulisse auf das reale Rheinlandschafts-Kino. Die Rotweinlaube stammt nämlich aus dem Film „Ich bin die Andere“ von Margarethe von Trotta.
Herrliches Landschaftskino auf dem Historienweg
Folgt man dem Historienweg von Rüdesheim aus, muss man nicht nur einige Höhenmeter bis hierher zurücklegen – auch etwa 8,5 Kilometer (je nach Einstieg in die Wanderung). Schon vor der Rotweinlaube geizt der Rhein nicht mit seinen Reizen: steile Weinlagen, sich auftürmender Schiefer, zahlreiche Steinmauern, die die Weinberge begrenzen. Blick auf das Niederwalddenkmal, Binger Mäuseturm oder auch Ruine Burg Ehrenfels. Und – etwas später auf die Burg Rheinstein und die Burg Reichenstein auf der anderen Rheinseite.
Ein besonders schöner Wegabschnitt für Wanderer kommt nach der Rotweinlaube bei Assmannshausen. Hier folgt der Rüdesheimer Historienweg nämlich dem Rheinsteig durch einen Laubwald und über schmale Pfade, u. a. vorbei an einem kleinen Felsenmeer. Hier – und etwas später, wenn sich der Weg beim Töpferdorf Aulhausen etwas zieht – merkt man besonders, was diesem äußerst aussichtsreichen Weg durch die tollen Rheinlandschaften und die Städtchen Rüdesheim und Assmannshausen fehlt: weichere Wege und Pfade. Denn diese Wanderung von Rüdesheim über Assmannshausen führt zumindest gefühlt 7 Kilometer über Asphalt-Wege. Möchte man auf dem Weg ausgiebig den Wein der Region kosten, kann etwas fester Untergrund natürlich nicht schaden.
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Wanderung Rüdesheim: praktische Infos, Abkürzungen/Verlängerungen & GPS-Daten
Wanderung Rüdesheim – Assmannshausen fußfreundlich abkürzen
Für alle, die ein paar Kilometer weniger wandern und Asphaltwege vermeiden möchten, empfehle ich, die Wanderung auf dem Rüdesheimer Historienweg erst bei Assmannshausen zu starten. Zur Rotweinlaube samt Aussicht kommt man dennoch, und auch die schönen Pfade über einen Abschnitt des Rheinsteigs kann man auf dieser Tour erwandern. Streng genommen ist die Tour, zu der es weiter unten GPS-Daten und Übersichtskarten gibt, dann nicht mehr wirklich der Historienweg. Zumal ich auch am Ende der Tour versucht habe, etwas Asphalt zu vermeiden.
An manch steilen Stellen und engen Passagen sorgen übrigens Seile für das nötige Sicherheitsgefühl. Oder helfen, wenn man man mal wieder ein etwa hüfthohes Stück Felsen überwinden muss.
Wanderung bei Rüdesheim verlängern: Osteinschen Park im Niederwald erkunden
Wer die abgespeckte oder auch nicht abgespeckte Version des Historienwegs verlängern möchte, kann sich etwas oberhalb des Sonnenbergwegs bei Rüdesheim in Richtung Westen schlagen: je nach Gusto vorbei am Niederwalddenkmal durch den Osteinschen Park samt Eremitage, Zauberhöhle.
Der Osteinsche Park ist einer der frühesten landschaftlichen Parks in Deutschland. Wer die Wanderung durch diesen Park ergänzt, läuft durch das Herz der Rheinromantik und bekommt abermals herrliche Aussichten auf die Rhein-Landschaft. Im Gegensatz zu Barockgärten, die die gezähmte Natur zeigen möchten, sind romantische Gärten ein Flirt mit der Wildheit der Natur. So auch der Osteinsche Park des Grafen von Ostein im Niederwald.
Rüdesheim – wandern auf dem Historienweg: Hin & weg etc.
Abkürzen kann man die wie auch immer gewählte Wanderung übrigens auch mittels Seilbahnen in Rüdesheim und Assmannshausen. Es ist auch gut möglich nur von Rüdesheim nach Assmannshausen zu wandern und mit dem ÖPNV zum Startpunkt zurückzukehren oder heimzufahren.
Anfahrt/Rückfahrt: Mit (Seil-)Bahn und/oder Bus nach/von Rüdesheim oder Assmannshausen. +++ Ansprechpartner: Rüdesheim Tourist AG, Rheinstr. 29a, 65385 Rüdesheim/Rhein, Tel. 06722/90615-0, touristinfo@ruedes-heim.de, http://www.ruedesheim.de +++ Stand: Mai 2021
Kurzüberblick Wanderung bei Rüdesheim
Länge: 15 km von/bis Bahnhof Rüdesheim (ÖPNV-freundlich verkürz- und verlängerbar | Auf-/Abstieg: 490 Hm auf und 490 Hm ab | Dauer: 3,5 bis 4,5 Std. | Anfahrt: mit ÖPNV möglich |
Technik:
Rüdesheim wandern: GPS-Daten
Die GPS-Daten Historienweg Rüdesheim kann man leicht im Netz finden. Aber auch auf meinem öffentlich zugänglichen Komoot-Profil finden Sie die GPS-Daten unter Astrid Biesemeier bei Komoot.
Fußfreundlichere Abkürzung
Dieser kürzere Weg misst von Bahnhof zu Bahnhof rund 11,6 Kilometer und es geht etwa 320 Höhenmeter auf und und etwa 330 ab.