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Laacher See

Laacher See: Wanderung über Wolfsschlucht & Trasshöhlen zum Vulkansee und Kloster

Diese Wanderung zum Laacher See bietet alles, was das Wanderherz höher schlagen lässt: vulkanische Erdgeschichte, Unter der Oberfläche des Laacher Sees brodelt es – im wahrsten Sinne. Was von oben ruhig und idyllisch aussieht, ist in Wirklichkeit ein aktives vulkanisches System. Diese Laacher-See-Wanderung bringt dich mitten hinein in die geologische Vergangenheit und Gegenwart der Vulkaneifel.

Diese Tour ist mehr als nur Bewegung an der frischen Luft. Sie zeigt dir die Eifel von ihrer wilden Seite: Und diese Wanderung zum Laacher See bietet alles, was das Wanderherz höher schlagen lässt: vulkanische Erdgeschichte, eine Schlucht, Höhlen, eine idyllische Seenlandschaft und kulturgeschichtliche Highlights wie das Kloster Maria Laach.

Bevor du den Laacher See erreichst, führt dich die Wanderung durch die Trasshöhlen und die Wolfsschlucht.

Also: Rucksack packen und los!

GPS-Downloads, Abkürzungen und andere nützliche Hinweise gibts am Ende dieses Beitrags.

Am Ende wartet der Vulkansee Laacher See

Am Ende dieser Tour wartet ein Ort, der gleichzeitig beruhigt und beunruhigt: der Laacher See. Denn an einigen Stellen wirft das Wasser lauter kleine Bläschen, die zeigen, dass hier unterirdisch noch etwas schlummert. Diese Mofetten genannten Austritte von Kohlenstoffdioxid mit Temperaturen unter 100°C machen still aber ausdauernd darauf aufmerksam, dass man am Laacher See in einer Caldera spaziert. Das kleine, feine Perlen erzählt davon, wie jung die Vulkangeschichte des Laacher Sees ist: Nur 13.000 Jahre ist es her, dass der Vulkan mit Eruptionen die Osteifel erschütterte.

Wie aktiv der Vulkan wieder werden könnte, ist umstritten. Forscher haben allerdings Anfang des Jahres 2019 Hinweise dafür gefunden, dass sich die Magmakammer unter dem Laacher See erneut mit geschmolzenem Gestein füllt. Das bedeutet, dass der Vulkan nicht erloschen ist und vermutlich irgendwann ausbrechen könnte.

Bis das passiert, können allerdings noch Tausende Jahre vergehen. Anzeichen für einen bevorstehenden Ausbruch gibt es aktuell nicht. Mehr Informationen zum vulkanischen Geschehen am Laacher See gibt es unter anderem im National Geographic. >>

Entstanden ist der See vor rund 13.000 Jahren durch eine gewaltige Eruption des Vulkan Laacher See. Dabei entstand eine Caldera, die sich erst später mit Wasser füllte. Heute misst der See rund 3,3 km², ist bis zu 53 Meter tief und bietet mit seinen Mofetten (blubbernden Gasblasen) noch immer sichtbare Spuren seiner vulkanischen Vergangenheit.

Die Eruption des Laacher-See-Vulkans zählt zu den größten Naturereignissen Mitteleuropas der letzten 100.000 Jahre. Sie schleuderte bis zu 20 Kubikkilometer Bims und Asche in die Atmosphäre und hinterließ Spuren bis nach Russland. Noch heute ist der Vulkan als „schlafend“ eingestuft – die Mofetten sind sichtbare Hinweise auf eine noch aktive Magmakammer in der Tiefe.

Wer nicht meiner Streckenwanderung zum Laacher See folgen möchte, sondern nur den See erleben möchte: Wandern am Laacher See ist sehr gut möglich. Rund um den See führen abwechslungsreiche Wege. Besonders beliebt: der Rundweg Laacher See (ca. 14–15 km). Hier kannst Du wandern am Laacher See, Natur genießen und dabei die vulkanische Geschichte hautnah erleben.

Der Laacher See ist nicht nur geologisch höchst interessant – er wird auch zum Schwimmen, Segeln, Surfen und Campen genutzt. Motorboote dürfen allerdings nicht auf ihm fahren.

Wer im Laacher See schwimmen und sich vielleicht nach einer sommerlichen Wanderung im Nass erfrischen möchte, hat allerdings nur eine Möglichkeit: Denn das Baden im Laacher See ist laut der Rechtsverordnung nur an der Badestelle des Camping-Platzes Laacher See erlaubt. Die Badestelle des Camping-Platzes befindet sich am Nordufer des Sees. Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) ist auch vor Ort und kann in Not geratenen Personen helfen.

Weitere Informationen: RCN Laacher See.

Wanderung zum Laacher See: Sehens- und Erlebenswertes auf der Tour

Fakultativer Start: Entlang des Quellenwegs zur schönen Aussicht

Wer will startet bereits in Brohl am Bahnhof. Nachdem wir Brohl verlassen haben, geht es mit dem Quellenweg in Richtung Tönissteiner Viadukt. Die Wege sind überwiegend schmal, gut ausgeschildert und werden teilweise vom Plätschern des Wassers begleitet.

Kurz vor dem Tönissteiner Viadukt bleiben wir zunächst auf dem Quellenweg, um einen kleinen Abstecher (beschildert) zur Schönen Aussicht machen zu können: Sie gilt als eine der schönsten Aussichten ins Brohltal! Von hier aus genießt du ein einzigartiges Panorama mit Blick auf das Viadukt und den Tunnel der Brohltalbahn. Die Holzbank, die Wanderer erwartet, eignet sich perfekt für eine erste kleine Rast!

Abschnitt 1: Trasshöhlen durchwandern & Klosterruine Tönisstein

Wer weniger Kilometer laufen und vor allem das eindrucksvolle vulkanische Erbe der Region erwandern möchte startet in Bad Tönisstein.

Der Bahnhof (bzw. Haltepunkt) Bad Tönisstein liegt nahe der Brohltalstraße im unteren Brohltal. Er ist ein Haltepunkt der Brohltalbahn, die heute als „Vulkan-Express“ als Museumsschmalspurbahn betrieben wird. Der Haltepunkt befindet sich kurz vor dem markanten, rund 120 Meter langen Talviadukt und dient als Ausgangspunkt für zahlreiche Wandermöglichkeiten sowie als Zugang zu den berühmten Trasshöhlen.

Schon bald erreichst du die Trasshöhlen, ein eindrucksvolles Zeugnis vulkanischer Geschichte. Hier wurde früher das Gestein Trass abgebaut – ein helles, poröses Material, das schon die Römer als Mörtel verwendeten. Auch beim Deichbau in den Niederlanden kam es zum Einsatz.

Einige der Höhlen sind begehbar und ziemlich schmal – ein Abenteuer, besonders für Kinder. Die Luft ist kühl, der Boden feucht. Stirnlampe an, Schultern einziehen, Augen auf: Wer durch diese Gesteinsadern steigt, spürt, wie jung die Erdgeschichte hier noch ist.

Kurz darauf passiert man die Klosterruine Tönisstein, ein ehemaliges Karmeliterkloster von 1465. Die wenigen Überreste liegen etwas versteckt im Wald, zwischen alten Bäumen und Sträuchern.

Abschnitt 2: Wolfsschlucht Wanderung

Weiter geht es durch die eindrucksvolle Wolfsschlucht. Der Tönissteiner Bach schlängelt sich hier durch moosbewachsene Felsen, vorbei an Farnen und umgestürzten Baumriesen. Schmale Holzbrücken und ein Wasserfall machen diesen Abschnitt besonders atmosphärisch.

Gerade bei feuchtem Wetter wirkt die Schlucht fast mystisch. Nebelschwaden ziehen durch das Tal, Vögel rufen von oben, und der Bach rauscht unter deinen Schuhen.

Abschnitt 3: Ziel Laacher See & Benediktinerabtei Maria Laach

Nach rund 14 bzw. 20 Kilometern erreichst du den Laacher See. Auf der Südostseite steigen Gasblasen auf – sogenannte Mofetten, die zeigen: Hier ist geologisch noch alles in Bewegung. Der See liegt in einer Caldera, einem vulkanischen Einsturzkessel. Der letzte große Ausbruch ist gerade mal 13.000 Jahre her.

Am Seeufer liegt das imposante Kloster Maria Laach mit seiner romanischen Kirche. Besonders eindrucksvoll: der sechstürmige Bau aus dunklem Vulkangestein. Auch der Kreuzgang, die Klosterbibliothek und die hauseigene Werkstatt für Keramik und Buchdruck lohnen einen Besuch.

Im Klostergasthof gibt es einfache, ehrliche Küche – und mit etwas Glück einen Platz auf der Terrasse mit Seeblick. Ein perfekter Abschluss für diese erlebnisreiche Tour.

Laacher-See-Wanderung: praktische Informationen

Wanderung im Kurzüberblick

Hinweis: Die Tour folgt teilweise Premiumwegen (z. B. „Traumpfad Höhlen- und Schluchtensteig“), aber auch freien Strecken. Für Orientierung empfehle ich GPX-Track + Wegemarkierungen zu kombinieren. Meinen GPX-Track gibts weiter unten.

Streckeca. 14 km (Startpunkt Bad Tönisstein), 20 km (Startpunkt Brohl)
Höhenmeter370 m auf / 240 m ab (Startpunkt Bad Tönisstein), 470 m auf / 240 m ab (Startpunkt Brohl)
Dauer4 bis 5,5 Std. ohne Pausen
SchwierigkeitMittel
Besonderheiten(Quellenweg, Schöne Aussicht), Viadukt Bad Tönisstein, Trasshöhlen, Klosterruine, Wolfsschlucht, Laacher See, Mofetten und Kloster Maria Laach
StartpunktBrohl oder Bad Tönisstein
ZielLaacher See / Maria Laach
Beste ZeitFrühjahr bis Herbst
ÖPNVAnbindung ab Brohl, Bad Tönisstein & Maria Laach

Durch die Wolfsschlucht auf den Vulkan: Abkürzungen & GPS-Daten

GPX Download, Übersichtskarte & Höhenprofil

Variante: Ab in die Verlängerung

20 Kilometer von Brohl oder 14 von Bad Tönisstein reichen nicht?

  • Länger: Verlängerung bis Andernach (+13 km)

Variante: Rundwanderung Laacher See

Eine Rundwanderung um den Laacher See ist zweifellos ein schönes Naturerlebnis. Die Strecke bietet nicht nur idyllische Uferwege und vulkanisches Erbe, sondern auch kulturelle Highlights wie die Abtei Maria Laach.

Rundwanderung um den Laacher See (Klassiker, ca. 8-9 km)

Diese klassische Rundtour führt auf etwa 9 bis 10 Kilometern einmal komplett um den See. Der Weg ist überwiegend eben, gut begehbar und für Wanderer aller Konditionsstufen geeignet. Highlights sind die unmittelbare Ufernähe, vulkanische Mofetten (blubbernde Gasblasen im Wasser), zahlreiche Naturbeobachtungen und immer wieder schöne Ausblicke auf den See und die Abtei Maria Laach.

Die Strecke ist ideal für einen entspannten Tagesausflug und lässt sich auch mit Kindern oder Hund gut bewältigen. Und im Sommer vielleicht mit einem erfrischenden Bad im See kombinieren.

Rundwanderung ab Kloster Maria Laach (ca. 13 km)

Wer die klassische Runde erweitern möchte, kann vom Parkplatz am Kloster Maria Laach starten und zusätzlich durch die umliegenden Wälder wandern, etwa zum Krufter Ofen und ins Naturschutzgebiet Korretsberg. Diese Route bietet abwechslungsreiche Landschaften, eine kleine Kapelle am Weg und weite Ausblicke auf die Pellenz, nach Andernach und ins Maifeld. Sie ist ideal für Wanderer, die etwas mehr Strecke und Abwechslung suchen.

Hin & weg etc.

Anfahrt/Rückfahrt: Mit Bahn und/oder Bus nach/von Brohl-Lützing, Maria Laach (Bushaltestelle am Kloster-Parkplatz) oder bei Verlängerung der Wanderung Andernach +++ Ansprechpartner: Rhein-Mosel-Eifel-Touristik (REMET), Tourismuszweckverband des Landkreises Mayen-Koblenz, „Projektbüro Traumpfade“, Bahnhofstr. 9, 56068 Koblenz, Telefon: +49 (0) 261/108-419, E-Mail: info(at)remet.de, Web: www.remet.de, +++ Stand: November 2023

Die Tour folgt nur teilweise ausgezeichneten Wegen. Die GPS-Daten zur Wanderung vom Brohltal zum Laacher See finden Sie auch unter Astrid Biesemeier bei Komoot.

Fragen & eigene Erfahrungen zur Laacher-See-Wanderung

Hast Du die Laacher-See-Wanderung schon gemacht? Oder planst Du sie gerade? Welche Station hat Dich besonders begeistert? Schreib mir gerne einen Kommentar!

Falls Du noch Fragen hast – z.B. zu Anreise, Wegvarianten oder Highlights – helfe ich natürlich gern weiter.

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