Der Nationalpark Sächsische Schweiz mit dem Elbsandsteingebirge umfasst in Sachsen ein Gebiet von rund 90 Quadratkilometern und erstreckt sich auf der tschechischen Seite über weitere rund 80 Quadratkilometer. Nicht nur Maler ließen sich von der bizarren Natur inspirieren. Auch der Komponist Carl Maria von Weber soll gewissermaßen musikalisch Kapital aus der imposanten Landschaft geschlagen haben. In seiner berühmten Oper „Der Freischütz“ kämpft nämlich ein junger Jäger in der sogenannten „Wolfsschlucht“ mit dem Teufel.
„Das Anschauen einer Gegend ist mir die Aufführung eines Musikstücks“
Carl Maria von Weber
„Wolfsschluchten“ gibt es allerdings einige in Deutschland. Und einige werben auch mit Carl Maria von Weber und dem „Freischütz“ für sich. In seinem Romanfragment „Tonkünstlers Leben“ schrieb Weber: „Das Anschauen einer Gegend ist mir die Aufführung eines Musikstücks.“ Doch welche Gegend genau er meinte, darüber schrieb er nicht. Dafür, dass er im Elbsandsteingebirge Inspiration für seine Wolfsschlucht fand, spricht, dass er u. a. Königlicher Kapellmeister und Direktor der deutschen Oper am Dresdner Hoftheater war. Außerdem setzt das Libretto die Handlung in „Böhmen nach dem Dreißigjährigen Krieg“ an. So oder so: Auch der „Freischütz“ befeuerte damals den Hype um die Region, der sogar dafür sorgte, dass Hans Christian Andersen aus Dänemarks Hauptstadt ins Elbsandsteingebirge reiste.
Beliebte Wanderregion
Der „Malerweg“, der heute durch die sächsisch-böhmische Schweiz führt, erinnert an die Entdeckung der sächsischen Schweiz durch die Maler. Mit dem historischen Weg, auf dem die Künstler durch die einstige Wildnis wanderten, hat er allerdings nur noch wenig gemein. Auch dürften die damaligen Wanderer etwas mehr Ruhe gefunden haben. Vor allem in den Sommermonaten sind weniger Touristen ab 18 Uhr an der Bastei unterwegs. Frühaufsteher sollten die Bastei vor 9 Uhr aufsuchen – herrlich in den Sommermonaten, denn mit etwas Glück kann man sogar Rehe sehen.