Immer dem Wein nach: Rundweg an der Bergstraße

Wandern Bergstraße: Rundweg "Wein und Stein" in Heppenheim lädt zur Rast bei einer Flaschen-Skulptur aus Stein ein.

Auf einem Rundweg an der Bergstraße darf man sich bedenkenlos einem Weinkelch anvertrauen oder bei einer Weinflasche Rast machen. Zumindest in Heppenheim: Denn der weiße Kelch auf grünem Grund ist das Orientierung versprechende Wegezeichen. Und die Weinflasche nur eine alkoholfreie Skulptur aus Stein, die zur Rast einlädt.

Damit bei der Rundtour „Erlebnispfad Wein und Stein“ wirklich niemand vom rechten Weg abkommt, dienen mehr als 35 Tonnen Odenwälder Granit als Wegmarken.

Wandern Bergstraße: Auf dem Rundweg "Wein und Stein" leitet ein Weinkelch durch die Rundwanderung.

Inhalt

Bergstraße: Rundweg „Wein und Stein“: wissenswerte Hintergründe

Südländisches Klima

Seit 2007 gibt es in Heppenheim an der Bergstraße den Rundwanderweg „Erlebnispfad Wein und Stein“. Die Bergstraße bietet nämlich ein südländisches Klima. Das bringt nicht nur schönste Kirsch-, Mandel- oder Pfirsichblüten hervor, sondern auch gute Weine. Sonnige Hügel und unterschiedlichste Böden ermöglichen das.

Der befestigte Rundwanderweg führt nicht nur durch fünf Weinlagen. Auch gibt es Ruhebänke und Panoramablicke über die Weinbaugebiete nebst Mandel-, Pfirsich- und Feigenbäumen am Wegesrand.

Durch das kleinste Weinbaugebiet Deutschlands

Wer dieser Rundwanderung an der Bergstraße folgt, wundert sich nicht, dass schon die Römer die Gaben von Mutter Natur an der „strata montana“ nutzten. Sie waren es auch, die den Weinanbau an die Bergstraße brachten. Heute profitiert das mit etwa 422 Hektar kleinste Weinbaugebiet Deutschlands neben Klima und Böden auch von der Rebsortenvielfalt, die hier gedeiht.

Der Rundwanderweg an der Bergstraße ist auf Initiative der Bergsträßer Winzer entstanden. Er führt entlang 70 Stationen: Zahlreiche Schilder und Tafeln informieren u. a. zu den Themen Wein, (historische) Rebsorten, Geologie, Klima oderGeschichte.

Fit in Sachen Wein durch Wandern

Am Ende dieser kleinen Rundwanderung ist man um Einiges schlauer in Sachen Wein. Denn der „Erlebnispfad Wein und Stein“ beantwortet beit etwas Bewegung durch die sonnenverwöhnten Hügel einige Fragen: Beispielsweise erfährt man, was Terroir ist, welchen Einfluss der Klimawandel auf das Weinanbaugebiet hat, wie eine neue Rebsorte entsteht oder von wem eigentlich die an der Bergstraße heimischen Rebsorten abstammen und woher sie eigentlich stammen.

Und weil Antworten nicht alles sind, überraschen entlang des Weges durch die Rebhänge immer wieder steinerne Skulpturen mit Assoziationen rund um Wein: Eine überdimensionale Weintraube ist da ebenso zu sehen, wie die besagte Weinflasche oder sogar ein Weingott.

Historische und neuere Weine entdecken

Eindrucksvoll ist eine Reihe historischer Rebstöcke mit historischen Sorten: Da lesen sich Namen wie Madeleine Angevine und Madeleine Royale (beides Züchtungen aus dem 19. Jahrhundert), Perle von Czaba (eine ungarische Züchtung) oder Cabernet Franc (ein weniger bekannter Verwandter des Cabernet Sauvignon). Wandernd erfährt man aber auch, dass der Spätburgunder, der Pinot Noir, die warmen Lößböden der Bergstraße liebt, Merlot seit der Jahrtausendwende an der Bergstraße angebaut wird oder der Weiße Riesling (noch?) die Nummer 1 an der Bergstraße ist.

Apropos Riesling: Bei der Wanderung an der Bergstraße entdeckt man auch Roten Riesling und erfährt Erstaunliches: Denn während die weiße Riesling-Traube in Zeiten des Klimawandels im Spätsommer an der Bergstraße durch Fäulnis bedroht ist, kann die rote dem durch ihren Farbstoff besser standhalten.

Wandern Bergstraße: Rundweg verlängern

Wer die Rundwanderung an der Bergstraße noch etwas verlängern möchte, kann die Tour beim Weingott von Martin Hindelang relativ unkompliziert in Richtung Starkenburg verlängern. Dazu muss man gewissermaßen den unteren Teil einer Acht als Rundweg von etwa 4,5 Kilometern anhängen, um später wieder auf den „Erlebnispfad Wein und Stein“ zurückzukehren. Natürlich nahe dem Weingott.

Rundweg: weitere Infos & GPS-Daten

Länge: 7 km eigentlicher Rundweg ab Winzerbrunnen; ab/bis Bahnhof Heppenheim 8,75 km (ÖPNV-freundlich verlängerbar, z. B. um 4,5 km bis zur Starkenburg) | Auf-/Abstieg: 215 Hm auf/ab (eigentlicher Rundweg) | Dauer: 2 bis 2,5 Std. (eigentl. Rundweg) | Anfahrt: mit ÖPNV möglich |
Technik: + + + + + + | Kondition: + + + + + + | Landschaft: + + + + + + | Erlebnis: + + + + + +

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Ansprechpartner: Bergsträsser Winzer eG, Darmstädter Str. 56 (B3), 64646 Heppenheim, Tel. 06252/79940, www.weinundstein.net; Odenwaldklub, Prinzenbau im Staatspark Fürstenlager, 64625 Bensheim-Auerbach, Tel. 06251/855856, www.odenwaldklub.de

Bergstraße Rundweg: hin & weg etc.

Anfahrt/Rückfahrt: Mit Bahn und/oder Bus nach/von Heppenheim +++ Start-/Endpunkt: Winzerbrunnen, LeChesnay-Platz, Kettlerstraße, 64646 Heppenheim

Wandern Bergstraße: Rundweg-Beschreibung

Wegbeschreibung Vom Bahnhof der Kalterer Straße nach Norden folgen, dann auf der Ketteler Straße am Winzerbrunnen vorbei nordöstlich zu den Weinbergen. Ab der Darmstädter Straße weisen Zeichen den Weg zum und durch den Weinerlebnispfad. Wegzeichen ist das weiße Weinglas auf grünem Grund.

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