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Rheinsteig Königsetappe: auf Etappe 15 über die Loreley

Wer den Rheinsteig kennt, hat sicher schon von ihr gehört: der Königsetappe zwischen St. Goarshausen und Kaub. Sie gilt als eine der schönsten – und forderndsten – Etappen des gesamten Rheinsteigs.

Kein Wunder: Auf gut 21,5 Kilometern sammelt man ordentlich Höhenmeter (rund 750 im Auf- und Abstieg) und bekommt dafür jede Menge Natur, Burgen und spektakuläre Ausblicke. Und natürlich führt diese Tour auch zum wohl bekanntesten Felsen am Rhein: zur sagenumwobenen Loreley.

Falls Du die Rheinsteig Königsetappe auf Deine Wanderliste setzen willst, findest Du hier alles Wichtige: Highlights unterwegs, Tipps zur Planung, praktische Hinweise und GPX-Track.

Meine persönliche Anmerkung: Ich selbst bin die Etappe schon mehrfach gewandert. Ich mag sie sehr und für mich als Frankfurterin sie ideal erreichbar. Ein echtes Wander-Highlight faaaaaaaaaast vor der Haustür!

Was macht die Rheinsteig Königsetappe besonders?

Ganz einfach: Hier kommt alles zusammen, was den Rheinsteig ausmacht:

  • abwechslungsreiche Pfade (kaum Asphalt, viel Natur)
  • fantastische Aussichten ins Mittelrheintal
  • sagenhafte Orte wie die Loreley
  • Burgenblicke an vielen Stellen
  • anspruchsvolle Steigungen, die für sportlichen Reiz sorgen
  • und dazu immer wieder idyllische Abschnitte durch Wald und Weinberge.

Kurz gesagt: Eine Tour für alle, die das Wandern lieben – und Lust auf Höhenmeter haben. Wer diese Etappe läuft, versteht, warum sie als „Königsetappe“ bekannt ist.

Rheinsteig Loreley – Stationen und Highlights unterwegs

Patersberg und Dreiburgenblick

Direkt zu Beginn geht es knackig los: vom Bahnhof St. Goarshausen startet der erste steile Aufstieg Richtung Patersberg.

Belohnung? Der berühmte Dreiburgenblick! Von hier schaut man (bei klarer Sicht) auf die Burgen Katz und Maus und die imposante Ruine Rheinfels gegenüber.

Schon allein dieser Blick lohnt den ersten Schweiß. Danach geht es bergab zurück Richtung St. Goarshausen – und natürlich folgt bald der nächste Anstieg …

Burg Katz

Lage: Hoch über St. Goarshausen, gut sichtbar vom Dreiburgenblick

Hintergrund:
Burg Katz ist eine Spornburg und thront eindrucksvoll über St. Goarshausen. Erbaut wurde sie ursprünglich zwischen 1360 und 1371 von den Grafen von Katzenelnbogen. Ihr ursprünglicher Name war Burg Neukatzenelnbogen – im Volksmund wurde daraus schnell die heute geläufige Burg Katz.

Die Burg diente als militärischer Stützpunkt und Zollburg und sollte die Besitzungen der Katzenelnbogener im Rheintal sichern. Gemeinsam mit Burg Rheinfels auf der gegenüberliegenden Rheinseite und der benachbarten Burg Maus bildete sie ein strategisches Burgennetz zur Kontrolle und Überwachung des Rheintals.

Nach dem Aussterben der Grafenlinie 1479 ging die Burg an die Landgrafen von Hessen über. Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie aufgrund von Erbstreitigkeiten zwischen Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt mehrfach belagert und dabei teilweise zerstört.

1806 ließen Napoleons Truppen die Burg sprengen. Ende des 19. Jahrhunderts wurde sie historisierend wiederaufgebaut: Der Bergfried blieb erhalten, auf den dritten Wehrturm verzichtete man.

Später diente Burg Katz unter anderem als Internat und Erholungsstätte. Seit 1989 befindet sich die Burg in japanischem Privatbesitz und ist nicht öffentlich zugänglich.

Wandernde können sie aber gut von außen bestaunen – etwa vom Rheinsteig oder von einem Wanderweg, der in etwa 20 Minuten von St. Goarshausen hinaufführt.

Besonderheit:

  • Historisch bedeutende Burg mit bewegter Geschichte
  • Fotomotiv und prägendes Element im Panorama der Königsetappe

Loreley-Plateau und Sage

Nach dem Ortsteil Heide führt der Weg zu einem Höhepunkt der Tour: dem Loreley-Plateau.

Die Loreley selbst ist nicht nur ein Felsen, sondern Symbol für Rheinromantik. Hier soll die schöne Nixe die Schiffer betört haben – in Wahrheit waren es wohl die tückischen Strömungen und die enge Passage.

Heute regelt ein Ampelsystem den Schiffsverkehr – und wir Wandernde genießen den Ausblick von 125 m Höhe. Tipp: Früh am Morgen oder unter der Woche ist es hier angenehm ruhig.

Aussichtspunkte und Felsenkanzel Spitznack

Hinter dem Loreley-Plateau wird es noch schöner: Nun führt der Rheinsteig über schmale Pfade zu Aussichtspunkten wie dem Spitznack und der Felsenkanzel.

Hier hat man eine der besten Fotoperspektiven auf den Rhein und die Loreley. Wer schwindelfrei ist, findet hier ein schönes Plätzchen für eine Pause.

Urbachtal – schmale Pfade und Naturgenuss

Ein weiteres Highlight: das Urbachtal.

Ein schmaler Pfad führt in die urige Schlucht mit plätscherndem Bach. Hier geht es steil bergab und danach natürlich wieder steil hinauf – so ist das auf der Königsetappe.

Gerade dieser Abschnitt zeigt, wie naturnah und abwechslungsreich der Rheinsteig sein kann.

Einfache Kletterpassage am Roßstein

Hinter dem Ort Dörscheid wartet noch ein – je nach Erfahrung – etwas abenteuerliches Stück: die Passage am Roßstein.

Hier hilft ein Drahtseil beim Aufstieg – technisch nicht schwierig, aber Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sollte man mitbringen. Oben angekommen, genießt man den Blick auf den gegenüberliegenden Ort Oberwesel.

Weinberge und Ausklang in Kaub

Im letzten Teil der Etappe geht es durch die terrassierten Weinberge von Kaub – mit Blick auf die Burg Gutenfels und die Zollburg Pfalzgrafenstein mitten im Rhein.

Lage: Hoch über Kaub, direkt sichtbar beim letzten Abstieg der Königsetappe

Hintergrund:
Burg Gutenfels zählt zu den markantesten Höhenburgen am Mittelrhein und blickt auf eine bewegte Geschichte zurück.

Erbaut wurde sie ab etwa 1220 als „Burg Kaub“ (Cube, Cuba), vermutlich durch die Reichsministerialen von Bolanden-Falkenstein.

Schon 1252 hielt sie einer ersten Belagerung stand – und auch später erwies sie sich als wehrhafte Anlage. Im Bayrisch-Pfälzischen Erbfolgekrieg (1504) widerstand sie einer 39-tägigen Belagerung durch Landgraf Wilhelm von Hessen. Danach erhielt sie ihren heutigen Namen: „Gutenfels“ – als Symbol für ihre Standhaftigkeit.

Eine lokale Sage erzählt von der mutigen Kauberin Else Welser, die bei der Verteidigung entscheidend half.

Im Laufe der Jahrhunderte wechselte die Burg häufig die Besitzer: Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie mehrfach erobert, unter anderem von spanischen, schwedischen und französischen Truppen. 1793 fiel sie kampflos an die Franzosen und wurde später als Invalidenquartier genutzt. 1807 wurde sie sogar auf Abbruch versteigert.

Zum Glück verhinderte Friedrich Gustav Habel 1833 den völligen Verfall. Zwischen 1889 und 1892 wurde sie im Stil der Burgenrenaissance durch den Kölner Architekten Gustav Walter behutsam wieder aufgebaut – mit bewusst erhaltenem Ruinencharakter.

Heutige Nutzung:
Seit 2006 ist Burg Gutenfels in Privatbesitz und wurde bis 2006 als Hotel genutzt. Nach einer Renovierungsphase wurde der Hotelbetrieb 2022 wieder aufgenommen – für Hotelgäste ist die Burg heute zugänglich.

Die Weinbergterrassen am Fuß der Burg gehören zum Weinbaugebiet Mittelrhein und wurden ab 2008 wieder instand gesetzt.

Architektur:
Die Anlage beeindruckt mit ihrem fast kubischen Bau, mächtigem Bergfried, Zwinger, Halsgräben und einer Schildmauer.

Besonders markant: die klare, wehrhafte Silhouette über Kaub – ein echter Blickfang auf der Rheinsteig Königsetappe.

Legende:
Einer Sage nach erhielt die Burg ihren Namen von Guta, der Schwester des Grafen von Falkenstein, die sich in einen englischen Ritter verliebte – der später als König Richard von Cornwall zu ihr zurückkehrte.

Lage: Mitten im Rhein, auf einer kleinen Insel bei Kaub

Hintergrund:
Burg Pfalzgrafenstein ist wohl eine der außergewöhnlichsten Burgen am Mittelrhein – nicht nur wegen ihrer lage mitten im Fluss, sondern auch wegen ihrer hervorragend erhaltenen mittelalterlichen Substanz.

Erbaut wurde sie 1326/27 von Ludwig dem Bayern als reine Zollburg. Ihr Zweck war klar: Rheinzölle sichern! Schiffe mussten anhalten, und wer nicht zahlen wollte, dem wurde mit einer Kette quer über den Rhein das Weiterfahren verwehrt.

Im Gegensatz zu anderen Burgen war Pfalzgrafenstein nie Wohnsitz – sondern diente ausschließlich als Zollstation und später als Signalstation für die Schifffahrt.

Architektur & Besonderheiten:

  • Fünfeckiger Bergfried und markante, weiß getünchte Mauern
  • Das schiffsähnliche Aussehen mit spitzem Vorbau schützt die Anlage bis heute vor Eisgang.
  • Sie wurde nie zerstört und ist damit nahezu im Originalzustand erhalten – eine echte Seltenheit am Mittelrhein.

UNESCO-Welterbe:
Heute gehört Burg Pfalzgrafenstein zum UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal. Gründe dafür:

  • Unzerstörte Originalsubstanz – kaum verändert seit dem Mittelalter
  • Einzigartige Lage und Funktion als Zollburg auf einer Rheininsel
  • Zentrales Zeugnis des historischen Handelsverkehrs am Rhein
  • Symbol der Rheinromantik – eines der meistfotografierten Motive im Rheintal

Besuch:
Die Burg ist für Besucher zugänglich und lässt sich mit einer Fähre von Kaub bequem erreichen – ein lohnenswerter Abstecher am Ende der Rheinsteig Königsetappe.

Wer mag, kann sich hier am Weinschrein am Wegesrand eine kleine Belohnung gönnen.

Der finale Abstieg nach Kaub führt über schmale Pfade und Treppen bis zum Rheinufer.

Tipp: In Kaub gibt es Winzerbetriebe und Gasthäuser – ideal, um die Tour genussvoll ausklingen zu lassen.

Praktische Tipps für die Rheinsteig-Königsetappe

Schwierigkeit & Kondition

  • Anspruchsvoll: rund 21,5 km, ca. 750 Höhenmeter im Auf- und Abstieg
  • Trittsicherheit und gute Kondition erforderlich
  • Schmale Pfade, steile An- und Abstiege
  • Für sportliche Tageswandernde oder geübte Etappenwandernde bestens geeignet

Beste Wanderzeit

  • Im Sommer recht warm in den Weinbergen – früh starten!
  • Frühling bis Herbst ideal (April–Oktober)
  • Im Herbst besonders schön: goldene Weinberge, klare Sicht
  • Im Winter nur mit guter Ausrüstung und Erfahrung zu empfehlen (rutschige Passagen möglich)

Anreise & Rückreise

Anreise:

  • Bahn: RB10 bis St. Goarshausen
  • Alternativ: Fähre von St. Goar nach St. Goarshausen

Rückreise:

  • Bahn ab Bahnhof Kaub (RB10)

Auto:

  • Parkmöglichkeiten in St. Goarshausen
  • Rückfahrt ab Kaub mit Zug möglich

Streckenführung & GPX-Daten

  • Gut ausgeschildert: weißes „R“ auf blauem Grund
  • GPX-Track verfügbar auf rheinsteig.de oder z.B. über Komoot

Einkehrmöglichkeiten

  • Loreley-Plateau: Gastronomie vorhanden
  • Weinschrein bei Kaub
  • Winzerbetriebe und Gaststätten in Kaub

Fazit: Lohnt sich die Rheinsteig-Königsetappe?

Ganz klar: Ja!

Die Rheinsteig-Königsetappe bietet so ziemlich alles, was man sich von einer abwechslungsreichen Tagestour wünschen kann:

✅ fantastische Ausblicke
✅ spannende Wegführung
✅ kulturelle und sagenhafte Orte
✅ sportliche Herausforderung

Wer nur eine Etappe auf dem Rheinsteig laufen möchte – ich würde diese empfehlen. Und wer den Rheinsteig komplett läuft, wird sich auf diese Tour besonders freuen.

Mein Tipp: Plane genug Zeit ein und genieße die Highlights unterwegs. Es lohnt sich.


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Rheinsteig mit Loreley: praktische Infos & GPS-Daten zur Königsetappe

Abkürzung & Rundweg

Die eigentliche Rheinsteig-Etappe lässt sich nur wenig verkürzen. Zwischen Kaub und St. Goarshausen gibt es keinen Bahnhof – und an der Straße zurück scheint zumindest mir keine Option zu sein. Etwa 2 Kilometer und 200 Höhenmeter (auf und ab) kann man zu Beginn bei St. Goarshausen jedoch „sparen“: Dazu muss man vom Bahnhof St. Goarshausen parallel zum Rhein in Richtung Süd-Osten laufen, um dann unterhalb von Forstbachstraße und Forstbach auf den Rheinsteig zu kommen. Ein Blick auf die Karte zeigt das, z. B. bei meiner über Komoot aufgezeichneten Wanderung auf der Königsetappe von St. Goarshausen nach Kaub. Der Rheinsteig-Rundweg Extratour Loreley führt an der Loreley vorbei und über das „Hinterland“ zurück. Er misst rund 15 Kilometer und bietet ebenfalls schöne Aussichten auf den Rhein sowie abwechslungsreiche Wege und Pfade. Etwas steilere Passgen inklusive. Mehr Infos zur Loreley-Extratour auf der Rheinsteig-Website >>

Hin & weg etc.

Anfahrt/Rückfahrt: Mit Bahn und/oder Bus nach/von Bahnhof St. Goarshausen/Bahnhof Kaub +++ Ansprechpartner: Rheinsteig-Information, Service-Hotline, Tel.: +49 (0)261-97 38 47 0 (Mo – Fr: 8.00 – 17.00 Uhr) E-Mail: info@rheinsteig.de, www.rheinsteig.de +++ Stand: Mai 2020

GPX Download

Die Rheinsteig-Etappen sind sehr gut ausgezeichnet. So auch die Königsetappe von St. Goarshausen nach Kaub. Wegzeichen ist ein geschwunges weißes R auf blauem Grund. Die Zuwege sind gelb markiert. Die GPS-Daten zur Rheinsteig-Königsetappe finden Sie (ohne Zuwege, wenn ich mich richtig erinnere) z. B. auf rheinsteig.de, mit dem Zuweg auch unter Astrid Biesemeier bei Komoot.

Rheinsteig mit Loreley: Königsetappe im Kurzüberblick

StartSt. Goarshausen
ZielKaub
Längeca. 21,5 km (von Bahnhof zu Bahnhof)
Höhenmeterca. 750 m auf / 750 m ab
Dauer6–7 Stunden
Schwierigkeitmittel bis schwer
SehenswertesLoreley, Dreiburgenblick, Spitznack, Urbachtal, Roßstein, Weinberge
ÖPNVSehr gut erreichbar

Fragen & eigene Erfahrungen

Warst Du schon auf der Rheinsteig Königsetappe unterwegs? Oder planst Du gerade Deine Tour zur Loreley?

Hinterlasse gern einen Kommentar! Ich freue mich auf Fragen, Tipps oder Erfahrungen.

Und wenn Du noch mehr Wanderideen suchst: In meinem Blog findest Du weitere Rheinsteig-Etappen, Touren rund um Frankfurt und schöne Wanderungen in Deutschland und Europa.

Schau einfach mal rein – und vielleicht treffen wir uns ja unterwegs!

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Jasmin Hein

    Hallo 🙂

    Ich würde gerne mit dem Auto irgendwo nahe des Rheinsteigs parken und beim wandern die Felsklippen sehen. Vielleicht bekomme ich hier ja einen Tipp!

    Liebe Grüße

    Jasmin

    1. Astrid Biesemeier

      Liebe Jasmin,
      der Rheinsteig führt zwischen St. Goarshausen und Kaub an folgenden felsigen Aussichtspunkten/Felsklippen vorbei: Spitznack, Felsenkanzel und Felsklippe Roßstein (oder Rossstein).
      Viel Vergnügen!🥾☺️

  2. Patrick

    Hallo,
    Wir gehen am Donnerstag die Etappe von sankt Goarshausen-Heide nach Kaub, danach noch weitere 3 Etappen. Fragen uns jedoch, ob und wo genau Wandererschutzhütten zu finden sind, da Camping Plätze eher die 2te Wahl wären. Gibt es solche. Zudem machen wir uns wegen dem Thema Wasser Gedanken. Wir laufen nur mit Rucksack los und sind uns nicht sicher, wie viel Wasser man einplanen sollte pro Person, oder ob man entlang des Weges auffüllen kann. Da geht es im Grunde auch um das Thema Wasser sparen.
    LG und vielen Dank

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